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Weibliche Genital­ver­stüm­me­lung (FGM)

Die weibliche Genital­verstümmelung (englisch: Female Genital Mutilation - FGM) wird in vielen Ländern an Mädchen vorgenommen. Weltweit sind mehr als 200 Millionen Frauen davon betroffen - davon leben laut Schätzungen von Terres des Femmes aus dem Jahr 2020 rund 75.000 Mädchen und Frauen in Deutschland. Bis zu 20.000 weitere Mädchen und Frauen in Deutschland sind gefährdet, beschnitten zu werden.

Dabei werden die äußeren weiblichen Genitalien der Mädchen teilweise oder vollständig entfernt oder andere Verletzungen der weiblichen Geschlechtsorgane vorgenommen, ohne dass dafür medizinische Gründe vorliegen. Meistens erfolgt die Verstümmelung ohne Betäubung mit Rasierklingen oder Messern. Betroffene Frauen leiden ihr Leben lang unter Schmerzen und gesundheitlichen Problemen.

Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und verstößt gegen das Recht auf körperliche und psychische Unversehrtheit. In Deutschland wird weibliche Genitalverstümmelung bestraft, auch wenn die Mädchen im Ausland beschnitten werden.

Handlungsempfehlung zur wirk­samen Präven­tion von Geni­tal­ver­stüm­melung in Deutsch­land

Informationen für Fachkräfte

2022 - Mit der Broschüre macht SAIDA International e.V. auf das Problem der Genital­ver­stüm­melung auf­merk­sam und zeigt, wie Fach­kräfte in sozialen, medizi­nischen und päda­go­gischen Berufen sowie in Ämtern und Behör­den zum Schutz von Mädchen bei­tragen können. Dazu gibt es Hinter­grund­infor­mationen zu u.a. Praktiken und Folgen, zur Situation in Deutsch­land, zur Präven­tion und Unter­stützung für Fach­kräfte. Vor­ge­stellt wird außer­dem das Angebot der SAIDA Beratungs­stelle für Mädchen und Frauen bei Genital­ver­stümmelung, der zentralen Anlauf­stelle für die Betrof­fenen und Fach­kräfte in Mittel­deutsch­land. Gefördert vom Sächsischen Staats­minis­terium für Soziales und Gesell­schaft­lichen Zusammen­halt.

ihrSCHUTZbistDU - Handlungs­emp­fehlung zur wirk­samen Prävention von Genital­ver­stümmelung in Deutsch­land (PDF)

Weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung (FGM/C)

Information für gefährdete und betroffene Mädchen und Frauen in Deutschland

2022 - Die Kinderrechtsorganisation Plan International hat ein Handbuch mit Informationen für gefährdete und betroffene Mädchen und Frauen in Deutschland herausgegeben. Das Handbuch richtet sich an alle, die von weiblicher Genitalbeschneidung (FGM/C) betroffen sind oder die befürchten müssen, dass ein Eingriff vorgenommen wird. Darin sind in einfacher Sprache alle wichtigen Informationen zusammengefasst sowie bundesweite Beratungs­stellen und medizinische Anlaufstellen aufgelistet - zunächst nur in Deutsch, in absehbarer Zeit auch in Englisch, Französisch, Arabisch, Somalisch, Mandinka und Amharisch.

Herunterladen auf www.plan.de
Bestellen in höherer Stückzahl unter fgm-c@plan.de

FGM-Schutzbrief in ver­schiedenen Sprachen

Praxismaterialien für Eltern

2021 - Weibliche Genitalverstümmelung verstößt gegen deutsches und internationales Recht und wird bestraft, auch wenn die Mädchen im Ausland beschnitten werden. Darauf und auf den drohenden Verlust des Auf­ent­halts­titels weist der Schutzbrief gegen weibliche Genital­ver­stüm­me­lung des Bundesfamilienministeriums hin. Er kann im Reisepass mit­geführt werden und liegt in 17 Sprachen vor. Betroffene Familien können, wenn sie mit ihren Kindern auf Heimatbesuch sind, den Schutz­brief vorzeigen. Um die Genital­ver­stüm­melung ihrer Töchter zu verhindern, soll Eltern durch den Hinweis auf die rechtlichen Folgen ermöglicht werden, sich dem sozialen Druck im Heimatland zu entziehen.

Herunterladen oder bestellen im Publika­tions­service auf der Website des Bundes­familien­ministeriums

Weibliche Genital­ver­stüm­me­lung im Flüchtlingskontext

Arbeitshilfe

2019 - Die Sach- und Informationsbroschüre von Plan International beschreibt Heraus­forderungen und Handlungs­empfehlungen im Umgang mit weiblicher Genital­ve­rstüm­melung im Flüchtlingskontext. Sie richtet sich an Berufsgruppen wie Angestellte von Sozialbehörden, medizinisches Personal und Mitarbeitende in Flüchtlingsunterkünften. Die Handreichung hilft bei der Umsetzung der interdisziplinären Arbeit von Aufklärung, Schutz, Hilfe, Beratung und Begleitung betroffener Frauen und Mädchen. Sie bietet neben den grundlegenden Informationen auch Empfehlungen für betroffene Frauen im Asylverfahren und Informationen zur plastisch-chirurgischen Wiederherstellung. Im Anhang gibt es ein medizinisches Glossar, Übersicht über die Bezeichnung von Weiblicher Genital­ver­stüm­melung / Beschneidung und deren Bedeutung in anderen Sprachen sowie einen Fragebogen für die Sprechstundenpraxis.

Weibliche Genitalverstümmelung im Flücht­lings­kontext. Heraus­forderungen und Handlungs­empfehlungen (PDF)
Einzelne Exemplare als Print­aus­gabe bestellen bei Plan International: Gwladys Awo, gwladys.awo@plan.de, T 040 / 607 716 317

Weibliche Genital­­ver­stüm­­me­lung: Aufklä­rung, Prävention und Umgang mit Betroffenen

Arbeitshilfe

2017 - Die Infobroschüre von TERRE DES FEMMES zum Thema weibliche Genitalverstümmelung richtet sich an Fachpersonal aus unterschiedlichen Bereichen sowie an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10, Studierende und Auszubildende. Das rund 70 Seiten starke Booklet bietet umfassendes Grundlagenwissen sowie speziell grundlegendes Fachwissen und praktische Empfehlungen zum Umgang mit Betroffenen, zur Prävention sowie zur Thematisierung des Themas allgemein, zum Beispiel an Schulen.

Kaufen im Online-Shop von TERRE DES FEMMES

Hilfe für betroffene Frauen

Unterstützung erhalten Be­trof­fene von weib­licher Genital­ver­stüm­me­lung auch über das bundes­weite Hilfe­telefon "Gewalt gegen Frauen" unter der kosten­losen Telefon­nummer 08000 - 116 016. Neben den betroffenen Frauen können sich auch Angehörige, Freunde und Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie Fachkräfte an das Hilfetelefon wenden. Das barrierefreie, anonyme und mehrsprachige Angebot steht rund um die Uhr zur Verfügung.
www.hilfetelefon.de

SAIDA International e.V.
Der in Leipzig ansässige Verein setzt sich seit 2010 für die Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten ein. Im Fokus steht der Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland. Die SAIDA Fachstelle bietet Beratung und Versorgung für betroffene und gefährdete Mädchen und Frauen, Veran­stal­tungen und Fort­bildungen für Fachkräfte.
beratungsstelle-genitalverstümmelung.de