Psychische und mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Pandemie, Krieg, Klimakrise - Die mentale bzw. psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in den letzten Jahren, vor allem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, verstärkt in den Fokus gerückt. Im September 2023 hat das Bundesjugendministerium angesichts zunehmender psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen unter dem Motto "Sagen, was ist. Tun, was hilft." das Programm Mental Health Coaches mit bundesweit 80 Standorten an Schulen gestartet. In Niedersachsen sind 8 Standorte beteiligt. Die Ergebnisse der einer wissenschaftlichen Evaluation dazu sollen im Spätherbst 2024 vorliegen.
Anlaufstellen rund um die psychische Gesundheit für Kinder, Jugendliche und Eltern
2024 - Studien zeigen, dass sich die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen auch in Niedersachsen auf einem hohen Niveau stabilisiert. Doch wer Hilfe sucht, weiß im Angebotsdschungel oft nicht, wo es diese gibt und wer anzusprechen ist. Daher ist im Projekt "Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule" ein Poster als Orientierungshilfe entstanden. Es macht Anlaufstellen rund um die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern transparent. Aufgezeigt werden Zugangswege und Angebote in Niedersachsen sowie deutschlandweit.
DAK Kinder- und Jugendreport 2023
2023 - Psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland stabilisieren sich auf einem hohen Niveau. Nach Anstiegen seit der Corona-Pandemie gab es 2022 im Vergleich zu 2021 leichte Rückgänge in den ambulanten und stationären Behandlungszahlen. Trotzdem ist die Inanspruchnahme bei jugendlichen Mädchen immer noch höher als vor der Corona-Pandemie. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Analysiert wurden anonymisierte Versichertendaten aus den Jahren 2017 bis 2022. Die Daten zeigen, dass weiterhin jugendliche Mädchen am stärksten von Depressionen, Angststörungen und Essstörungen betroffen sind. Vor allem Mädchen aus besser gestellten Familien sind häufiger in Behandlung als Teenager aus sozial schwächeren Schichten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ergebnisse geben Experten keine Entwarnung.
Seelische Gesundheit von Kindern: Erklärfilme in fünf Sprachen
2023 - Um die Chance zu erhöhen, dass Kinder mit Flucht- oder Migrationshintergrund seelisch gesund aufwachsen können, hat die Stiftung "Achtung!Kinderseele" zwei animierte Erklärfilme zur seelischen Gesundheit produziert und sie in fünf Sprachen online gestellt. Die ca. zweiminütigen Filme können in Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Arabisch und Persisch auf der Website der Stiftung und auf YouTube abgerufen werden. Der erste Film geht darauf ein, warum es wichtig ist, dass Kinder seelisch gesund aufwachsen, und welche Anzeichen für seelische Belastungen und Störungen es gibt. Der zweite skizziert, darauf aufbauend, das medizinische System in Deutschland und erklärt, wohin Eltern sich wenden können, wenn sie sich Sorgen um die seelische Gesundheit eines Kindes machen.
Wegweiser Psyche für Kinder und Jugendliche in der Region Hannover
2022 - Wo finden Kinder, Jugendliche und ihre Eltern Hilfe bei psychischen Belastungen? Welche Angebote gibt es, an wen kann ich mich wenden? Bei diesen Fragen hilft der "Wegweiser Psyche für Kinder und Jugendliche" vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Region Hannover. Unter dem Dach des Sozialpsychiatrischen Verbundes haben Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Vertreterinnen und Vertreter von ambulanten und stationären Angeboten den Leitfaden entwickelt. Die Broschüre gibt einen Überblick über Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche, die besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt sind oder unter einer psychischen Störung leiden. Von den Familien- und Erziehungsberatungsstellen der Region bis zu stationären Angeboten finden junge Menschen und ihre Eltern kompetente Ansprechpersonen.
tomonimentalhealth.org
Das gemeinnützige Sozialunternehmen tomoni mental health bietet Fortbildungen für Lehrkräfte und an Schulen beratend Tätige, außerdem eine Reihe mit Live-Webinaren für Eltern zum Thema. Ziel aller Angebote ist es, möglichst frühzeitig Anzeichen psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen und zu wissen, was zu tun ist. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Würzburg wird die Wirksamkeit des Angebots seit 2023 wissenschaftlich evaluiert. Während der Evaluierungsphase sind die Angebote kostenlos.
www.gesundheit-nds-hb.de
Psychische Erkrankungen beginnen oft schon im Jugendalter. Doch häufig vergehen mehrere Jahre, bis sich Betroffene Hilfe suchen. Die größte Hürde für sie ist die Angst, stigmatisiert zu werden. Das Präventionsprogramm "Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule" ist ein Programm für Schüler:innen ab Klasse 8 und ihre Lehrkräfte zur Prävention und Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen. Nach einer individuellen Schulung setzen die Kooperationspartner:innen das Programm selbstständig in ihrem Landkreis oder ihrer kreisfreien Stadt um. Die bei der LVG & AFS angesiedelte "Verrückt? Na und!"-Landeskoordination für Niedersachsen unterstützt und begleitet die Standorte dabei.
ich-bin-alles.de
Das wissenschaftlich fundierte digitale Infoportal zum Thema Depression und psychische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Depression, nicht erkrankte Kinder und Jugendliche, die sich zu dem Thema informieren möchten, sowie an Eltern. Die Informationen sollen Hilfe und Unterstützung für die steigende Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit Depression sowie Ansätze zur Prävention der Depression bieten. Entwickelt wurde das multimediale Angebot von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums München in Partnerschaft mit der Beisheim Stiftung auf Grundlage des aktuellsten wissenschaftlichen Stands.
normaleralsdudenkst.de
Die Plattform bietet Betroffenen und Interessierten einen Überblick über das Thema psychische Erkrankungen und Möglichkeiten im Umgang damit. Mit Informationen über die Psyche, Selbsthilfetipps und Therapiemöglichkeiten richtet sie sich vor allem an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Im Fall von (psychischen) Notfallsituationen ist außerdem eine Liste verschiedener Anlaufstellen zu finden. Die Plattform ist in Kooperation der Uniklinik Köln und der TH Köln entstanden und wird von der RheinEnergie Stiftung gefördert.