Kinder psychisch erkrankter oder suchtkranker Eltern
Etwa jedes sechste Kind in Deutschland wächst mit einem psychisch erkrankten Elternteil auf. Depressionen, Angststörungen und Süchte der Eltern gehören dabei zu den häufigsten Krankheitsbildern. Betroffene Kinder müssen oft früh Verantwortung übernehmen, wenn es den eigenen Eltern nicht gelingt, sie angemessen zu versorgen. Ihr Risiko, im späteren Leben selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist darüber hinaus signifikant und um ein Dreifaches erhöht.
Interdisziplinäre Unterstützung von Kindern psychisch und suchterkrankter Eltern
2022 - Für Säuglinge und Kleinkinder psychisch und suchterkrankter Eltern bestehen oft hohe Entwicklungsrisiken. Die lokalen Netzwerke der Frühen Hilfen bieten gute Voraussetzungen, betroffene Kinder und deren Eltern interdisziplinär zu unterstützen und zu versorgen. Aufgrund der multiplen Belastungen sind dabei oft sogenannte "Hilfegebinde" notwendig. Das neue Impulspapier des NZFH diskutiert mögliche Wege zur Weiterentwicklung von interdisziplinären Kooperations- und Vernetzungsstrukturen in den Frühen Hilfen. Es zeigt zudem, warum es neuer Wege beim Case-Management bedarf, um interdisziplinäre "Hilfegebinde" passgenau zusammenzustellen und zu koordinieren. Eine Übersicht an relevanten Hilfen und Leistungen für Kinder und deren psychisch oder suchterkrankten Eltern rundet die Publikation ab.
Kinder psychisch kranker Eltern in der Kita: erkennen - verstehen - stärken
2021 - Das Praxisbuch will die Wahrnehmung, das Verständnis und die Handlungskompetenz von Fachkräften der Kindertagesbetreuung unterstützen. Dazu bietet es didaktisch aufgearbeitetes Hintergrundwissen zu zentralen Aspekten der komplexen Thematik, Handlungsempfehlungen und Handwerkszeug für die Praxis. Der Fokus liegt dabei auf der psychoedukativen, resilienzfördernden Arbeit mit Kindern sowie auf der Gesprächsführung mit psychisch erkrankten Eltern. Selbstreflexive Einheiten beziehen die Fachkraft direkt ein.
Mia, Matz und Moritz... und ihre Mama, wenn sie wieder trinkt
2021 - Die Bildergeschichte für Kinder der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) erzählt von Alltagsproblemen in einer Familie mit einem suchtkranken Elternteil. Sie erzählt aber auch von den Stärken der Kinder, von ihrem kreativen Umgang mit Schwierigkeiten und davon, dass es nicht immer alleine gehen muss. Die kindgerechte Bildergeschichte eignet sich zum Vorlesen bereits für Vorschulkinder oder für ältere Kinder zum Selberlesen. Ergänzt wird das Heftchen durch eine Malseite und Kontaktadressen von Anlaufstellen für Kinder, Angehörige und Suchtkranke selbst.
Dazu liegt auch ein Begleitheft für Fachkräfte und Ehrenamtliche im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen sowie für Angehörige vor. Die Arbeitshilfe bietet Anregungen für die Gesprächsaufnahme mit den Kindern und mit deren Eltern, ebenso wie für die Stärkung der Kinder sowie Hinweise auf weiterführende Hilfen.
Gelingende Hilfen für psychisch erkrankte Eltern und ihre Kinder
2019 - Der Themen-Band der BAG Die Kinderschutz-Zentren beleuchtet die Perspektiven der involvierten Hilfesysteme, stellt einzelne psychische Erkrankungen vor und beschreibt die Auswirkungen auf das Familiensystem. Das Ziel ist es, Fachkräften neue Impulse und größere Handlungssicherheit für ihre Arbeit zu geben.
Kinder suchtkranker Eltern
2018 - Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) setzt sich im Rahmen ihrer präventiven Arbeit für die Unterstützung suchtbelasteter Eltern und deren Kinder ein. Das Dossier 2/2018 "Kinder suchtkranker Eltern" bietet einen kompakten Einstieg in das Thema. Diese überarbeitete Version geht neben grundlegenden Informationen auch auf rechtliche und pädagogische Aspekte ein und enthält umfangreiche Hinweise auf Literatur, Studien sowie Ansprechpartner.
Kinderschutz mit psychisch kranken Eltern
2016 - Nach wie vor interessant ist diese mittlerweile in zweiter Auflage veröffentlichte länderübergreifende Studie zur Kinderschutzarbeit mit psychisch erkrankten Eltern: Anhand von drei Fallbeispielen aus der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und Österreich zeigt die Autorin auf, wie gelingende Kinderschutzarbeit mit dieser Adressatengruppe aussehen kann und welche Entwicklungen und Förderungen notwendig sind. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Problemkonstellationen in Kinderschutzfällen mit psychisch erkrankten Eltern bereits in der Kindheit der Eltern bzw. in der Großelterngeneration beginnen.
Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen im Kontext der Frühen Hilfen
2016 - In Deutschland leben etwa 570.000 Säuglinge und Kleinkinder unter drei Jahren mit Entwicklungsrisiken, weil ihre Eltern psychisch erkrankt sind. Notwendige Unterstützungsangebote sind meist unzureichend und lückenhaft. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen hat dazu ein Eckpunktepapier herausgegeben, das von 25 Fachgesellschaften und Institutionen unterstützt wird. Es beschreibt die aktuelle Situation und gibt Empfehlungen für die Entwicklung einer bedarfsgerechten Versorgung, die frühzeitige und passgenaue Hilfen bieten.
www.coakom.de
Spezielle Fachkräfte-Plattform von NACOA Deutschland e.V. zur Kommunikation rund um die Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien. Fachkräfte können sich dort bundesweit und interdisziplinär vernetzen und ihren Erfahrungsschatz in einem geschützten Rahmen teilen.
www.nacoa.de
Die Website von NACOA Deutschland e.V. bietet Informationen, Materialien sowie Beratung (online und telefonisch) für Fachkräfte unterschiedlicher Bereiche. Außerdem gibt es einen betreuten Themenchat für Jugendliche, die mit alkohol-, drogen- oder medikamentenabhängigen Eltern zusammen leben.
www.traudir.nacoa.de
Spezielle Website von von NACOA Deutschland e.V. für Kinder und Jugendliche von suchtkranken Eltern mit Informations- und Beratungsangebot in altersgerechter Sprache. Comics aus dem Alltag und Hörbeispiele mit Berichten von Betroffenen zeigen die unterschiedlichen Rollen, die Kinder als Folge der Suchtkrankheit der Eltern einnehmen. Die Comics machen Mut auf die eigene Wahrnehmung zu vertrauen und sich Unterstützung zu holen, eine Linkliste weist den Weg zu entsprechenden Chats und Online-Angeboten im Internet.
www.kidkit.de
Die Website von KOALA e.V. und der Drogenhilfe Köln e.V. bietet kostenlose und anonyme Information und Online-Beratung für Kinder und Jugendliche, die von Sucht, Gewalt und / oder psychischen Erkrankungen in der Familie betroffen sind. Mit Einzelberatung, Forum und moderiertem Chat.
hilfenimnetz.de
Die gemeinsame Online-Plattform von NACOA und KidKit bietet Unterstützung online und telefonisch an. Außerdem gibt es eine bundesweite digitale Landkarte mit entsprechenden Hilfeeinrichtungen.