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Niedersächsischer Kinderschutzkongress 2022 - Präventionsansätze im Kinderschutz

24. Juni 2022

"Präventionsansätze im Kinderschutz" – unter diesem Titel fand am 22. Juni 2022 der diesjährige Niedersächsische Kinderschutzkongress statt. Rund 90 Fachkräfte aus ganz Niedersachsen haben am Programm aus Vorträgen und Workshops in der Akademie des Sports in Hannover teilgenommen. Veranstaltet wurde der Kongress vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und von der Kinderschutz-Akademie, einer Einrichtung des Niedersächsischen Kinderschutzbundes.

"Dass immer wieder schwere Kinderrechtsverletzungen, sowohl im institutionellen Kontext als auch in den bisher aufgedeckten Missbrauchskomplexen im digitalen Netz, bekannt werden, verdeutlicht die Notwendigkeit von wirksamen Präventionskonzepten," so Daniela Rump, 1. Vorsitzende des Niedersächsischen Kinderschutzbundes.

Die Niedersächsische Sozial- und Familienministerin Daniela Behrens ergänzt: "Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Zahl der Gewalttaten gegen Kinder und Jugendliche erschreckend angestiegen ist. Der Schutz der Heranwachsenden fordert daher Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen. Auch die Pandemie hat gerade bei jungen Menschen zu psychischen und physischen Erkrankungen geführt. Hier setzen wir an. Daher danke ich dem Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen dafür, dass er das wichtige Thema 'Präventionsansätze im Kinderschutz' in den Mittelpunkt stellt."

Julia Spacek, Kinderschutz-Akademie in Niedersachsen, begrüßte die Teilnehmenden und führte durch das Programm.

In seinem Vortrag verdeutlichte Dr. Andreas Krüger, Ankerland e.V / ärztlicher Leiter des Instituts für Psychotraumatologie des Kindes- und Jugendalters Hamburg, anschaulich, warum Traumasensibles Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen wichtig ist. Er führte in grundlegende Erkenntnisse der Psychotraumatologie mit dem Schwerpunkt kindlicher Extrembelastungen ein und stellte Methoden der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie für Kinder und Jugendliche (PITT-KID) vor.

Prof. Dr. Wibke Riekmann, Medical School Hamburg, regte in ihrem Vortrag zur Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit an, gelebte Partizipation als Kinderschutz zu verstehen und Fach­kräfte, Politik und Verwaltung herausfordern, die Umsetzung aktiv anzugehen. In Murmel­gruppen wurde überlegt, wie und ob Partizipation in der eigenen Einrichtung gelebt wird.

In den Foren und Workshops ging es um Mobbing und Cyberbullying, Erfahrungen aus Präventions­projekten und -angeboten zu den Themen sexueller Missbrauch, Kinderschutz-Konzepte und Kinder psychisch kranker Eltern. Außerdem ging es um Stressmanagement für Fachkräfte im Sozialdienst.

Fotos © Gleichberechtigung und Vernetzung e.V.

Die Dokumentation zum Kinderschutz­kongress 2022 steht auf der Website der Kinderschutz-Akademie zur Verfügung:
www.kinderschutz-akademie.de