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Zum Tag der gewaltfreien Erziehung: Psychischer Gewalt gegen Kinder und Jugendliche entschlossen begegnen

Am 30. April ist "Tag der gewaltfreien Erziehung". Aus diesem Anlass machen Niedersachsens Kinder- und Jugendminister Dr. Andreas Philippi und der Deutsche Kinder­schutzbund, Landes­verband Nieder­sachsen, auf die psychische Gewalt als häufigste und gleichzeitig oft nicht erkannte Form der Miss­­handlung von Kindern und Jugend­lichen aufmerksam: Die Folgen von emotionaler Gewalt sind schwer­wiegend für die psychische Gesundheit und es gilt, sich ihr mit vereinten Kräften ent­schlos­sen entgegenzustellen, so der Minister: "Gewalt an Kindern und Jugendlichen - in jeglicher Form - ist absolut inakzeptabel. Die gesamte Niedersächsische Landesregierung setzt sich für einen ver­bes­ser­ten und effektiven Schutz von jungen Menschen vor Vernach­lässigung und Gewalt ein. Das werden wir mit einer Kinder­schutz­strategie auch noch einmal untermauern. Genauso wichtig ist es aber, zum einen von Gewalt betroffenen Kindern und Jugend­lichen umfassend und schnell zu helfen und zum anderen natürlich auch Eltern, Kinder und Jugendliche aufzuklären."

Dafür läuft seit November 2022 unter dem Motto #einetrachtliebe eine Social Media Kampagne zur gewaltfreien Erziehung. "Wir wollen Mütter und Väter motivieren, sich mit Erziehungsfragen aus­einanderzusetzen, ihren Erziehungsstil zu reflektieren und bei Bedarf Beratungsstellen zu kontak­tieren. #einetrachtliebe soll neugierig machen und wie ein Alltagsrezept wirken. Die Social Media Kampagne bietet hier Tipps, Anregungen, Infos und Beratungs­möglichkeiten", so Minister Philippi und empfiehlt einen Blick auf www.instagram.com/einetrachtliebe und www.kinderschutz-niedersachsen.de/einetrachtliebe.

Die Grenzen von Gewalt sind oft fließend: Drohungen und Beleidigungen, die auf den Selbstwert des Kindes zielen und das Kind herab­setzen. Negative Erfahrungen können sich mit der Zeit summieren und die Wahrschein­lichkeit für eine psychische Erkrankung steigern. Bei jüngeren Kindern führen emotionale Misshand­lungen vor allem zu einer Störung des Sozial­verhaltens bzw. zu Verhaltens­auf­fällig­keiten, bei älteren Kindern können daraus sogar Depressionen und Angststörungen resultieren, die Kinder und Jugendliche häufig ihr ganzes Leben begleiten. Eine aktuelle vom Bundes­minis­terium für Bildung und Forschung bei der Uni Leipzig in Auftrag gegebene Studie zeigt, wie hoch der Anteil Betroffener ist. Fast 800 Kinder und Jugendliche wurden im Rahmen der Studie interviewt, zum Teil kam der Kontakt durch die Vermittlung von Jugend­ämtern zustande. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche berichteten im Rahmen der Studie von erlebten Miss­hand­lungen, davon fast 250 von emotionaler Gewalt.

Daniela Rump, Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, sagt dazu: "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Dazu gehört nicht nur ein Aufwachsen ohne körperliche und sexualisierte Gewalt, sondern auch ein Aufwachsen in Geborgenheit. Eltern und Beziehungs­personen sind als Quelle von Sicherheit und Trost für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Deshalb bietet der Kinder­schutz­bund Hilfe, Beratung und Unter­stützung an, wie z. B. in unseren Kursen 'Starke Eltern - starke Kinder®', in den Beratungs­stellen und Kinder­schutz-Zentren sowie am Kinder- und Jugend­telefon mit seinem Angebot 'Jugendliche beraten Jugendliche'."

Eine Übersicht über Hilfs- und Unterstützungs­angebote, Adressen und Kontaktmöglichkeiten rund um den Kinderschutz in Niedersachsen bietet www.kinderschutz-niedersachsen.de

Unter der "Nummer gegen Kummer", der 116 111, können von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche direkt telefonischen Kontakt zu professionellen Fachkräften aufnehmen.

Weitere Informationen rund um die Arbeit des Deutschen Kinderschutzbundes, Landes­verband Niedersachsen gibt es online unter www.dksb-nds.de

Die Studie der Uni Leipzig steht zur Verfügung auf www.uni-leipzig.de

Quelle: Niedersächsisches Sozialministerium, 28.04.2023