Bereits im November 2021 eingerichtet wurde nun die Ombudsstelle für Adressaten der Kinder- und Jugendhilfe in Stadt und Landkreis Hildesheim offiziell eröffnet. Sie ist die erste kommunale Ombudsstelle in Deutschland. Rund 100 Gäste folgten der Einladung zu Online-Fachveranstaltung am 9. Februar 2022, darunter auch Sozialministerin Daniela Behrens und Landrat Bernd Lynack. Beide sprachen Grußworte. Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Universität Hildesheim, hielt als Hauptredner einen Fachvortrag zum Thema.
Träger der Ombudsstelle NOVA ist der Verein "Unabhängige Ombudsstelle Kinder- und Jugendhilfe in Stadt- und Landkreis Hildesheim e.V." Der Verein besteht aus dem fünfköpfigen Vorstand und den Mitgliedern sowie dem hauptamtlichen Team der Ombudsstelle und den ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Der Vereinsname NOVA steht für "Netzwerk, Ombudschaft & InteressenVertretung für Adressat:innen der Kinder- und Jugendhilfe".
Aufklärung
Die Ombudsstelle Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis Hildesheim ist eine unabhängige kommunale Beratungsstelle insbesondere für junge Menschen und Erwachsene in Konfliktfällen im Rahmen der Inanspruchnahme von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. Sie hat zum Ziel, junge Menschen und Familien über die Rechte der Beteiligten aufzuklären und Möglichkeiten der Problemlösung zu sondieren. Sie nimmt keine Aufgaben des Rechts- oder Verfahrensbeistandes vor Gericht wahr.
Vernetzung
Die Ombudsstelle versteht sich als ein Ort der allgemeinen Aufklärung, Vernetzung und Kooperation zur Stärkung der Rechte von jungen Menschen im Landkreis Hildesheim. Außerdem soll eine überregionale Vernetzung, insbesondere in Niedersachsen, aber auch bundesweit mit der Aufnahme der ombudschaftlichen Arbeit aufgebaut werden. Bei der Gründung des Vereins Unabhängige Ombudsstelle Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis Hildesheim e.V. im Jahr 2021 als Träger der Ombudsstelle NOVA wurde der Gründungsrat durch das Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e.V. in Berlin beraten.
Kooperation
Die Aufgabenstruktur der Ombudsstelle ersetzt nicht Beschwerdeverfahren, spezialisierte Beratungsstellen oder Schutzkonzepte in den Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe, sondern sie soll gerade darauf hinwirken, dass diese Infrastruktur ausgebaut und gestärkt werden. Insgesamt ist die Ombudsstelle im Landkreis Hildesheim somit als ergänzendes Angebot in Konfliktfällen zu betrachten, um die internen Verfahren zur Beteiligung von jungen Menschen sowie spezialisierten Beratungsangebote (Flucht und Asyl, sexualisierte Gewalt etc.) zu stärken und zu vernetzen.
Kommunal und unabhängig
Die Ombudstelle im Landkreis Hildesheim wird zunächst als dreijähriges Projekt durch den Landkreis Hildesheim gefördert, agiert dennoch unabhängig. Sie verfügt über eigene Räume, die die unabhängige Arbeit gewährleisten.
Die Ombudsstelle ist mit 1,5 hauptamtlich besetzten Stellen ausgestattet und bindet ehrenamtlich Mitarbeitende ein.