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Niedersachsen unter­­stützt den Kampf gegen weib­liche Genital­ver­stüm­me­lung mit "Elikia"

Das Niedersächsische Sozialministerium fördert das niedrig­schwellige Beratungs­an­ge­bot "Elikia" von baobab - zusammensein e.V.

Weltweit sind nach Schätzungen der Welt­gesund­heits­organ­isation WHO zirka 200 Millionen Mädchen und Frauen von der menschen­rechts­ver­letzenden weib­lichen Genital­ver­stüm­me­lung (englisch female genital mutilation/cutting, kurz FGM/C) betroffen. Die Frauen­rechts­orga­nisation "Terre des Femmes" geht davon aus, dass bedingt durch Flucht und Migration auch in Nieder­sachsen über 8.000 Betroffene leben und rund 1.300 Mädchen gefährdet sind.

Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesund­heit und Gleich­stellung fördert seit März ein Projekt, das betrof­fenen Frauen und Mädchen ein niedrig­schwelliges Bera­tungs­angebot zur Verfügung stellt: Der Verein "baobab - zusammensein e.V." erhält 155.000 Euro zur Durch­führung von "Elikia" ("Hoffnung" in Lingala, einer afri­kanischen Sprache) mit dem Ziel, gesund­heit­liche Beratung vorzu­nehmen, weitere Hilfs­ange­bote zu vermit­teln und Mit­ar­beiterinnen und Mit­arbeiter von öffent­lichen Einrich­tungen, wie Jugend- und Gesund­heits­ämter, Kinder­tages­stätten, Schulen, aber auch Gleich­stellungs­beauf­tragte, Beratungs­kräfte, Ärztinnen und Ärzte für das Thema FGM/C zu sensi­bili­sieren.

Der Verein "baobab - zusammensein e.V." setzt sich bereits seit langem dafür ein, Betrof­fenen zu helfen und betreibt umfang­reiche Auf­klärungs- und Infor­mations­arbeit.

Der Niedersächsische Sozial- und Gesundheits­minister Dr. Andreas Philippi über­reichte am 11. März 2024 den Förder­bescheid und betont: "Mit dem Projekt wollen wir die wichtige Arbeit des Vereins auch in die Fläche tragen. Betroffene Mädchen und Frauen, aber auch Fach­kräfte anderer Diszi­plinen können so gezielt und fach­kundig beraten und unter­stützt werden. Das ist kein leichtes Vorhaben und daher bin ich sehr froh, dass baobab diese wichtige Aufgabe übernimmt. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um aufzu­klären und im besten Falle vor Leid zu schützen."

Projektleiter Kass Kasadi ergänzt: "Für die Beratungs- und Auf­klä­rungs­tätig­keit werden auch vermehrt Ehren­amt­liche geworben, die oft durch eigene Betrof­fenheit um das Thema wissen und einen besseren Zugang zu den Communities haben."

Das Niedersächsische Gesundheits­minis­terium arbeitet bereits seit Jahren erfolg­reich mit ver­schie­denen Institutionen und enga­gierten Privat­personen für eine bessere Aufklärung und Prävention.

Weitere Informationen dazu:
www.ms.niedersachsen.de
www.baobab-zs.de

Quelle: Nds. Sozialministerium, 11.03.2024