Ab sofort sind Anmeldungen zur kostenlosen Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenschulung "Kinder und Jugendliche in Familien mit Partnerschaftsgewalt für Lehrkräfte und Fachkräfte der Sozialen Arbeit in Niedersachsen 2025-2026" möglich. Die mehrteilige Schulung mit Blockseminaren, Selbstlernzeiten und Coachinganteilen ist Teil eines dreijährigen Pilotprojekts, das vom Institut für Schule, Jugendhilfe und Familie e.V. unter der Leitung von Prof. Dr. Angelika Henschel durchgeführt wird. Die Schulung startet im August 2025.
Die Fortbildung, die aus drei dreitägigen Blockseminaren (mit Übernachtung) sowie einer Abschlusstagung besteht, erstreckt sich über einen Zeitraum von acht bis neun Monaten. Zwischen den Blockseminaren werden Coachingangebote in den Selbstlernzeiten zur Verfügung gestellt, die dabei unterstützen sollen, ein eigenes Projekt zu entwickeln, das zur Abschlusstagung einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert wird und die Erlangung eines Zertifikats ermöglicht. Im Rahmen der Fortbildung wird ein fundiertes Wissen über die Zusammenhänge und Dynamiken von Partnerschaftsgewalt und deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche vermittelt. Teilnehmende lernen Signale und Anzeichen betroffener Kinder und Jugendlicher zu verstehen. Die Fortbildung zeigt ressourcenorientierte und Resilienz stärkende Handlungsansätze für die pädagogische Praxis auf, um die Kinder und Jugendlichen in dieser schwierigen Situation zu stärken und individuell begleiten zu können.
Ziel der Fortbildung ist es, die Teilnehmenden für die spezifischen Bedürfnisse und Bedarfe der Kinder und Jugendlichen im Kontext von Partnerschaftsgewalt zu sensibilisieren, um Kindeswohlgefährdung entgegenzuwirken und das Kindeswohl zu unterstützen. Die Fortbildung zeigt ressourcenorientierte und Resilienz stärkende Handlungsansätze für die pädagogische Praxis auf. Die Teilnehmenden reflektieren diese in Bezug auf ihren Arbeitsbereich und die Schulungs- und Unterstützungsbedarfe von Fachkräften in Kindertagesstätten, Schulen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und Frauenhäusern. Wesentliche Aspekte im Rahmen der formalen Kinderschutzverfahren werden aufgegriffen, wobei auf verbesserte Vernetzungs- und Kooperationsbeziehungen und ihre Gelingensbedingungen eingegangen wird. Darauf aufbauend entwickeln die Teilnehmenden im Rahmen der Fortbildung eigene Projekte, die sie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Form von Sensibilisierungsmaßnahmen, Beratungen, (Inhouse)Schulungen oder ähnlichen Formaten an Lehr- und Fachkräfte aus Kita, Schule, Kinder- und Jugendhilfe und Frauenhausarbeit vermitteln. Die Teilnehmenden eignen sich hierfür inhaltliche wie didaktisch-methodische Kenntnisse im Rahmen der Fortbildung an, um die Projekte zielgruppenspezifisch umsetzen zu können. Zwischen den Seminarblöcken können die Teilnehmenden für ihre Projektentwicklung Coachingtermine in Anspruch nehmen. Durch Praxisteams und kollegialen Austausch unterstützen und vernetzen sich die Teilnehmenden untereinander.