Aus Anlass der vor 10 Jahren erfolgten Verankerung der Frühen Hilfen im Bundeskinderschutzgesetz und der damit einhergehenden Einrichtung des Bundesfonds veranstaltete die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen Mitte Juli 2022 ein dreitägiges Fachforum in der Evangelischen Akademie in Loccum.
Unter dem Motto "Von der (Bundes)Initiative zur etablierten Struktur - Blick zurück in die Zukunft" gab es ausreichend Raum für breit angelegte Fachvorträge und Diskussionen zu aktuellen Themenstellungen in den Frühen Hilfen. Zielgruppe der Veranstaltung waren Netzwerk-Koordinierende und koordinierende Fachkräfte der Frühen Hilfen in Niedersachsen.
Bei den Hauptvorträgen durch Prof. Dr. Jörg Fischer, Prof. Dr. Reinhold Schone, Till Hoffmann und Erik Schäffer wurde den Fragen nachgegangen, wie Netzwerke gelingen, welche Besonderheiten und Entwicklungsbedarfe die Frühen Hilfen in ländlichen Räumen haben und wie die Verankerung der Frühen Hilfen in die Politik besser gestaltet werden kann.
Das Programm umfasste zudem noch zahlreiche Workshops über aktivierende Methoden für Großgruppen, Moderationsmethoden sowie über aktuelle Themen der Frühen Hilfen. Außerdem konnte ein "Markt der Möglichkeiten" realisiert werden, bei dem Best Practice Beispiele aus ganz Niedersachsen an kleinen Ständen und Plakatwänden vorgestellt wurden. Sogar ein Bus der Mobilen Frühen Hilfen aus dem Landkreis Oldenburg hatte sich auf die lange Reise nach Loccum begeben, um sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einmal vorzustellen.
Ein Höhepunkt des Forums war die Podiumsdiskussion im Programm. Hierbei sprachen Dirk Schröder, Abteilungsleiter des Niedersächsischen Sozialministeriums für den Bereich Jugend, Familie und Integration, Dr. Dirk Härdrich als Sozialdezernent der Stadt Salzgitter, Prof. Dr. Reinhold Schone, Till Hoffmann vom NZFH, Jens Schreiber in seiner Funktion als Jugendamtsleiter des Landkreis Stade sowie die Netzwerkkoordinatorin Petra Bremke-Metscher aus Oldenburg über die zukünftigen Bedürfnisse und Ziele der Frühen Hilfen auf kommunaler und Landesebene. Besonders in den Blick gerückt wurden dabei die Punkte Finanzierung und Ressourcen, Jugendhilfeplanung, politisch-strukturelle Verankerung und Fachkräftemangel. Hierzu hatten die Teilnehmenden Forderungen und Visionen in Gruppen ausgearbeitet, zu denen sie während der Podiumsdiskussion Stellung beziehen konnten.
Die Veranstaltung wurde graphisch begleitet durch Tanja Wehr von Sketchnotelovers. Sie brachte die wesentlichen Aussagen und Stimmungen dieser Tagung zeichnerisch immer wieder auf den Punkt.