Der Arbeitskreis Familie und Sucht (AK FuS) Hannover hat die Broschüre zu der seit 2011 bestehenden Kooperationsvereinbarung komplett überarbeitet und aktualisiert.
Den Teilnehmenden am AK Familie und Sucht geht es sowohl um die verbesserte Zusammenarbeit der beteiligten Akteurinnen und Akteure, als auch um die Weiterentwicklung der Qualität der Hilfeangebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in der Stadt Hannover und der Region Hannover. Ganz besonders stehen dabei die Unterstützung und die Resilienzstärkung der Kinder und Jugendlichen im Fokus, deren Eltern an einer Sucht erkrankt sind. Prävention und Kinderschutz sind für das Netzwerk des Arbeitskreises Familie und Sucht wesentliche Aspekte der Zusammenarbeit, daher wurde die Broschüre an das Bundeskinderschutzgesetz angepasst.
Die Broschüre hat mit der Unterteilung in Kooperationsvereinbarung und Handlungsempfehlung eine klare Struktur und Übersichtlichkeit bekommen. Die Aufteilung wurde auf Wunsch von Kooperierenden und potentiell interessierten Organisationen umgesetzt. Damit verbunden wurde ein neues Beitrittsformular entwickelt. Die Kooperationsvereinbarung ist nun mit der Liste der Unterzeichnenden in der Broschüre vorangestellt, so dass sich alle an einem Beitritt Interessierten schnell über die Ausgestaltung der Kooperationen im AK Familie und Sucht orientieren können.
Die Handlungsempfehlungen werden über den AK Familie und Sucht ständig weiterentwickelt und angepasst. Aus diesem Grund hat sich der AK Familie und Sucht darauf verständigt, die Broschüre nur digital auf der Internetpräsenz kooperierender Organisationen wie dem Sozialpsychiatrischen Verbund Region Hannover (Regionaler Bezug) und dem niedersächsischen Landesgesundheitsamt (Bezug Suchtmedizin) zu veröffentlichen und zu verlinken. Hierzu wird dieses Jahr auch der Flyer des AK entsprechend überarbeitet und mit einem QR-Code versehen.
Der Arbeitskreis Familie und Sucht Hannover
Kinder suchtmittelabhängiger Eltern sind im Alltag besonderen Gefährdungen ausgesetzt. Ihre Entwicklung ist durch deutlich höhere Belastungen bzw. körperliche, seelische und soziale Risiken geprägt. Kinder aus suchtbelasteten Familien haben ein eigenständiges Recht auf Unterstützung und Hilfe – unabhängig von den Suchthilfen für ihre Eltern. Aber auch die Eltern und werdende Eltern brauchen Unterstützung, um ihre Elternkompetenzen zu entwickeln.
Angesichts in der Regel komplexer Hilfebedarfslagen in suchtkranken Familien ist ein multiprofessionelles Hilfenetzwerk erforderlich. Eine gut funktionierende Kooperation aller am Prozess beteiligten Fachkräfte und Institutionen und eine arbeitsfeldübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Hilfesystemen ist sehr wichtig, um wirkungsvolle Interventionen zu erreichen.
Aus diesen Gründen hat sich 2006 der interdisziplinäre Arbeitskreis Familie und Sucht Hannover gegründet, in dem sich Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, der Suchthilfe, der Medizin und der Polizei regelmäßig treffen. Im Jahr 2011 haben die Beteiligten eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die 2021 aktualisiert wurde.
Ziele des Arbeitskreises Familie und Sucht sind
- ein dauerhaft gemeinsames Leben von Eltern und Kind zu unterstützen, die elterlichen Kompetenzen zu fördern und die Selbstwirksamkeit und -fürsorge der Kinder / Jugendlichen zu stärken,
- auf eine größtmögliche Teilhabe von Eltern und Kindern am gesellschaftlichen Leben (sozial, schulisch und beruflich) einzuwirken,
- Informationen und Beratungsangebote für Schwangere / Eltern über bestehende Hilfeangebote der Frühen Hilfen zu vermitteln,
- die beteiligten Institutionen zu vernetzen und gemeinsam geeignete Hilfen zu entwickeln,
- die Mitarbeitenden der beteiligten Institutionen für die Arbeit mit suchtkranken Familien zu sensibilisieren
- der regelmäßige Austausch von Wissen und Informationen, sowie gemeinsame Fortbildungen der beteiligten Institutionen,
- das gesellschaftliche Bewusstsein für die Notwendigkeit von sachgerechten Hilfen für Kinder / Jugendliche und ihre suchtkranken Eltern zu schärfen.
Im AK Familie und Sucht kooperierende Organisationen und Träger sind das Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult, das Diakonische Werk – Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, DIAKOVERE Annastift Leben und Lernen gGmbH, Inuit e.V., der Fachbereich 51 der Landeshauptstadt Hannover, La Strada, das niedersächsische Landesgesundheitsamt, die Polizeidirektion Hannover, Prisma gGmbH – Fachstelle Sucht und Suchtprävention, die Region Hannover – Fachbereich Jugend, die STEP gGmbH – Sucht und Jugendhilfeträger, der Verband der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte Sektion Hannover und weitere interessierte Fachkräfte mit ihren Organisationen.