In der Kinder- und Jugendhilfe zeigen sich nach wie vor Auswirkungen der Coronapandemie, was sich auch in den verschiedenen Analysen der KJH-Statistik wiederfindet. Hier lassen sich erstmals für mehrere Arbeitsfelder Dynamiken für nunmehr zwei Coronajahre in den Blick nehmen, die zeigen, zu welchen Entwicklungen die Pandemie beigetragen hat.
Im Rahmen des thematischen Schwerpunktes Kinderschutz in der aktuellen Ausgabe der KomDat 2/2022 von Oktober konnten die neuesten Daten zu verschiedenen Aspekten des Themas wie den "8a-Verfahren", den Inobhutnahmen sowie den familiengerichtlichen und polizeilichen Maßnahmen analysiert werden und daraus eine vorsichtige Gesamtbilanz gezogen werden.
Die bisherigen auf amtlichen Daten basierenden Einschätzungen zum Kinderschutz während der Coronapandemie kamen zu dem Ergebnis, dass die Jugendämter und andere Akteurinnen und Ateure innerhalb und außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe ihre entsprechenden Aufgaben im Großen und Ganzen mit nur geringen Veränderungen aufrechterhalten haben.
Punktuell sichtbar gewordene Differenzen zwischen 2019 und 2020 waren insgesamt moderat. Inzwischen liegen amtliche Daten auch für das Jahr 2021 vor. Zum Teil bestätigen diese die bisherigen Befunde aus dem ersten Pandemiejahr.
Neu ist allerdings, dass der Blick auf die Gesamtheit der Gefährdungseinschätzungen, Inobhutnahmen sowie familiengerichtlichen Maßnahmen seit Pandemiebeginn jetzt durchgehend rückläufige oder weniger stark angestiegene Fallzahlen erkennbar macht. Das gilt auch für weite Teile der Polizeilichen Kriminalstatistik.