Weiter zum Inhalt

Kinderschutz-Zentrum Nord-Ost-Niedersachsen offiziell Mitglied der BAG Die Kinderschutz-Zentren

Seit November 2023 ist das in 2018 eröffnete Kinderschutz-Zentrum Nord-Ost-Nieder­sachsen (Noni) nun auch offiziell in der Bundes­arbeits­gemein­schaft (BAG) der Kinderschutz-Zentren. Die BAG hat aus diesem Anlass die Arbeit des nieder­sächsischen Kinderschutz-Zentrums in einem Kurzinterview mit dessen Leiter Michael Stüven und den Mitarbeiterinnen Anne Loschelder und Helga Willmann vorgestellt:

Das 16-köpfige Team des Kinderschutz-Zentrums Noni arbeitet standortübergreifend und mobil im ländlichen Raum: Seit der Eröffnung im Jahr 2018 leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung und Verbesserung des Kinderschutzes in insgesamt sechs Landkreisen, von Cuxhaven bis Lüchow-Dannenberg. Damit sind sie nicht nur eine wichtige Anlaufstelle und fester Bestandteil in der lokalen Hilfestruktur für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, sondern auch eine große Unterstützung für eine Vielzahl an Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe, die in diesem weiten Einzugsgebiet tätig sind.

Stellt euch und eure Arbeit doch bitte erst einmal kurz vor. Wie setzt sich euer Team zusammen? Und wer kann sich mit welchen Belangen an euch wenden?
"Unser Team besteht aus 3 Teamassistent*innen und 13 Fachkräften unterschiedlichster Qualifikation, darunter Sozialpädagog*innen, Diplom-Pädagog*innen und Psycholog*innen. Alle Fachkräfte verfügen zudem über eine beraterisch/therapeutische Zusatzqualifikation.

Bei uns finden Kinder, Jugendliche und Eltern professionelle Hilfe bei Hinweisen auf Gewalt. Und wir begleiten bei familiären Problemen, Erziehung und Trennung/Scheidung. In der Regel erfolgt der Erstkontakt über das Telefon oder Internet, aber auch ein persönlicher Besuch ist zu unseren Öffnungszeiten möglich.

Wir beraten zudem Fachkräfte aus Kita, Schule und medizinisch therapeutischen Berufen bei Hinweisen auf eine Kindeswohlgefährdung. Wir bieten Einrichtungen und Teams zum Thema Kinderschutz, bei spezifischen Fällen aber auch auf struktureller Ebene, Unterstützung und Qualifizierung sowie auch eine Prozessbegleitung bei der Implementierung von Schutzkonzepten und Fortbildungen an."

Ein Ziel eurer Arbeit ist es, Kinderschutz im ländlichen Raum im Bereich Nord-Ost-Niedersachsen zu verbessern. Wie begegnet ihr den spezifischen Herausforderungen des ländlichen Raumes mit eurer Arbeit? Und weshalb ist es für Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, so wichtig, dass es euch gibt?
"Für Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum gibt es kein so differenziertes und ausreichendes Beratungsangebot wie im städtischen Raum. Kinder und Jugendliche, die Gewalt erleben, treffen daher viel seltener auf Fachkräfte, die sich mit Gewalt und Gewaltdynamiken gegenüber Kindern und Jugendlichen auskennen.

Daher sieht das Kinderschutz-Zentrum Nord-Ost-Niedersachsen, das für sechs Landkreise zuständig ist, eine dringende Aufgabe darin, Fachkräfte (Erzieher*innen, Lehrer*innen, Ärzt*innen, Psycholog*innen u. a.) zu allen Themen des Kinderschutzes zu beraten und zu qualifizieren, damit betroffene Kinder und Jugendliche auf handlungskompetente Ansprech- und Vertrauenspersonen treffen. Und zwar dort, wo junge Menschen sich aufhalten, in Kita, Schule, Freizeit, Sport.

Perspektivisch braucht es aber Rahmenbedingungen, mit denen in allen sechs Landkreisen ausreichende Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche, die Gewalt erleben, gesichert sind. Das Bewusstsein und fachliche Haltungen bezüglich des Kinderschutzes durch Fachberatungen, Fortbildungen, Fachtage und Netzwerke zu fördern und damit zu einem gelingenden Kinderschutz beizutragen, ist eine unserer wesentlichen Aufgaben der nächsten Jahre."

Seit November 2023 seid ihr nun auch offiziell ein Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren. Welche Bedeutung hat das für euch als Zentrum?
"Wir freuen uns sehr darüber, dass wir jetzt Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft sind. Die fachliche Vernetzung und der Austausch mit allen anderen Kinderschutz-Zentren, insbesondere beim Fachausschuss, gibt uns als noch recht junges Kinderschutz-Zentrum die Möglichkeit, uns fachlich kompetent weiterzuentwickeln. Für das Voranbringen des Kinderschutzes in den sechs Landkreisen (Landkreis Stade, Lüneburg, Landkreis Harburg, Landkreis Cuxhaven, Landkreis Uelzen und Landkreis Lüchow-Dannenberg), gibt uns die Mitgliedschaft ein 'starkes Standbein'."

Herzlichen Dank für den Einblick. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit euch!

Quelle und weitere Informationen: BAG Die Kinderschutz-Zentren, www.kinderschutz-zentren.org

Kontakt

Das Kinderschutz-Zentrum Nord-Ost-Nieder­sachsen ist in Trägerschaft der Diakonie Buxtehude Stade und hat zwei feste Standorte in Lüneburg und Stade:

www.kinderschutz-noni.de

Lüneburg
An den Reeperbahnen 1
21335 Lüneburg
T 04131 / 283 97 00
buero@kinderschutz-noni.de

Stade
Seminarstraße 7
21682 Stade
T 04141 / 419 99 02
buero@kinderschutz-noni.de

Kinderschutzeinrichtungen in Niedersachsen

Die Kontaktdaten der niedersächsischen Kinderschutz-Zentren und weiterer rund 200 Anlauf- und Beratungsstellen in Niedersachsen, die helfen, wenn Kinder und Jugendliche in akuter Gefahr sind, finden Sie in unserer Adressdatenbank