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Weltkindertag 2023: Jedes Kind braucht eine Zukunft!

Der diesjährige Weltkindertag am 20. Sep­tem­ber steht unter dem Motto "Jedes Kind braucht eine Zukunft!". UNICEF Deutsch­land und das Deutsche Kinder­hilfswerk fordern mit diesem Motto ein stärkeres politisches Engagement für eine gerechte und lebens­werte Zukunft junger Menschen. Zur Halb­zeit bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nach­haltige Entwick­lung appellieren die beiden Orga­nisationen, das globale Versprechen einzuhalten, kein Kind zurück­zulassen.

Das Erreichen der 17 nachhaltigen Entwicklungs­ziele ("Sustainable Development Goals", SDGs) ist in Gefahr – und damit auch die Verwirklichung der Kinder­rechte, denn jedes der in der Agenda 2030 verankerten Ziele hat eine zentrale Bedeutung für Kinder und ihr Wohl. Bereits vor der COVID-19-Pandemie zeichnete sich ab, dass die bis­herigen Fort­schritte nicht aus­reichen, um die Agenda 2030 zu verwirk­lichen. Die Folgen von Konflikten – insbesondere die gravie­renden Aus­wir­kungen des Ukraine-Krieges –, von Klima­wandel, Pandemie sowie der Wirtschafts- und Energie­krise gefährden das Erreichen der SDGs nun zusätzlich und bedrohen die Entwick­lungs­chancen zahl­reicher Kinder und Jugend­licher weltweit und in Deutschland.

"Wie weit die Welt bei der Umsetzung der nach­haltigen Entwick­lungs­ziele bisher gekommen ist, lässt sich daran ablesen, wie es Kindern heute geht. Mehr Kinder als je zuvor leiden an Hunger oder wachsen in Armut auf. Gleich­zeitig haben weniger junge Menschen Zugang zu guter Bildung oder medizi­nischer Versorgung. Die Zeit drängt. Wir müssen jetzt deutlich mehr Anstren­gungen und Inves­titionen in ihre Bildung, Entwick­lung und ihren Schutz geben – in Deutschland und jeder Region der Erde", sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

"Als Kinderrechtsorganisation müssen wir insbesondere in der politischen Debatte in Deutschland eine geradezu sträfliche Vernach­lässigung der Belange junger Menschen wahr­nehmen. Kinderinteressen werden syste­matisch ausgeblendet, obwohl sie als ein vorran­giger Gesichts­punkt ins Zentrum politischen Handelns gehören. Dafür braucht es dringend die Verankerung von Kinder­rechten im Grund­gesetz, eine aktive Politik zur Über­windung der Kinder­armut in Deutschland sowie eine deutliche Stärkung der demokratischen Beteiligungs­möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen", sagt Holger Hofmann, Bundes­geschäfts­führer des Deutschen Kinder­hilfs­werkes.

Zum Weltkindertag am 20. September 2023 werden bundes­weit zahlreiche Initiativen mit lokalen Demon­strationen, Festen und anderen Veran­staltungen auf die Situation der Kinder und ihre Zukunft aufmerk­sam machen. Parallel zum Welt­kinder­tag ziehen die Vereinten Nationen am 19. und 20. September 2023 beim zweiten SDG-Gipfel in New York eine Halb­zeit­bilanz der bisherigen Um­setzung der Agenda 2030. Dabei wird es auch darum gehen, wie die Umsetzung der SDGs in der zweiten Halbzeit beschleunigt werden kann.

UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinder­hilfs­werk ermutigen die Bundes­regierung, sich weiter für die Umsetzung der SDGs stark zu machen. Aus Sicht der Organi­sationen muss die Politik Kinder sowie ihre Rechte dabei mehr als bisher in den Mittel­punkt stellen und vor allem Mädchen und Jungen stärken, die strukturell benach­teiligt sind, wie Kinder in ärmeren Haus­halten, geflüchtete und migrierte Kinder oder auch Kinder mit Behin­derung. Einen wichtigen Beitrag dazu können unter anderem die Einführung der geplanten Kinder­grund­sicherung, der Aktions­plan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland" und die Umsetzung der feminis­tischen Ent­wicklungs- und Außen­politik leisten. Um langfristig stabile und zukunfts­fähige Gesell­schaften zu entwickeln, sollten zudem alle Kinder von klein auf beteiligt und darin bestärkt werden, ihre Meinung zu Gehör zu bringen.

 

Deutsches Kinderhilfswerk / UNICEF Deutschland, 21.02.2023

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