Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat ressortübergreifend ein neues Informationsportal gestartet für Berufsgruppen aus den Bereichen Kinder, Jugend, Familie, Schule, Gesundheit, Polizei und Justiz: www.kinderschutz.nrw
Unter dem Titel "Gemeinsam für den Kinderschutz" soll es den Blick für die Aufgaben, Rechte und Pflichten der eigenen Profession schärfen und den Fokus auf die angrenzenden Berufsfelder erweitern. Das Ziel: Alle Personen, die im Bereich Kinderschutz tätig sind, sollen sich im Umgang mit Fällen von Kindeswohlgefährdungen noch sicherer fühlen. Die schrecklichen Fälle sexualisierter Gewalt in Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, dass sich insbesondere auch der Blick für dieses oft tabuisierte Thema öffnen muss. Deshalb bildet die Prävention und Intervention in Fällen sexualisierter Gewalt einen besonderen Schwerpunkt des Informationsportals.
Wann muss eine Kita-Fachkraft das Jugendamt einschalten? Welche Beratungsangebote kann eine Lehrkraft oder ein Arzt bzw. eine Ärztin in Anspruch nehmen, wenn es Anzeichen gibt, dass ein Kind Gewalt erleben könnte? Wie arbeitet das Jugendamt mit dem Familiengericht zusammen – und wann wird die Polizei tätig? Auf diese und viele andere Fragen gibt das Informationsportal Antworten. Daneben werden die Aufgaben verschiedener Berufsgruppen im Bereich Kinderschutz erläutert, so dass Kooperationen gefördert werden.
Die Website ist unter Federführung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration in Kooperation mit folgenden Ressorts entstanden: Ministerium für Schule und Bildung, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Ministerium des Innern, Ministerium der Justiz.
Nordrhein-Westfalen hat die Anstrengungen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren massiv verstärkt. Die Website "Gemeinsam für den Kinderschutz" ist eine von zahlreichen Maßnahmen, um den Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen qualitativ zu verbessern und die Handlungskompetenzen von Personen und Professionen zu stärken, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. Zahlreiche dieser Maßnahmen sind im Handlungs- und Maßnahmenkonzept der Landesregierung zu "Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – Prävention, Intervention, Hilfen" gebündelt.
In diesem Jahr ist zudem das Landeskinderschutzgesetz NRW in Kraft getreten. Es sieht insbesondere die Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen des Kinderschutzes in Nordrhein-Westfalen vor. Das Land investiert in diesem und in den kommenden zwei Jahren insgesamt rund 224 Millionen Euro in die Umsetzung.