Die Stadt Osterode am Harz veranstaltete am 27. November 2023 den ersten Kinderschutztag in der Stadthalle. Unterstützung gab es von prominenten Persönlichkeiten und Organisationen. Mit über 400 Teilnehmenden wurden nicht nur die Erwartungen an die Veranstaltung weit übertroffen, sondern auch ein starkes Zeichen für den Kinderschutz gesetzt.
Die Stadt Osterode am Harz erhielt bei dieser Veranstaltung Unterstützung von namhaften Partnern wie dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichberechtigung und dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe). Zusätzlich wurde die Veranstaltung durch weitere besondere Gäste, wie zum Beispiel Tanja Wulff-Bruhn, die aktuelle Polizeipräsidentin der Polizeidirektion Göttingen, bereichert. Diese Partnerschaften verdeutlichen das gemeinsame Engagement für den Kinderschutz auf verschiedenen Ebenen.
Bürgermeister Jens Augat eröffnete den Kinderschutztag mit einer nachdenklichen Frage: "Was ist Kinderschutz eigentlich?" In seiner einführenden Ansprache betonte er, dass Kinderschutz weit über ein Schlagwort oder eine gesetzliche Verpflichtung hinausgeht. Es sei eine Verantwortung, die die gesamte Gesellschaft trage, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche in einer sicheren Umgebung gesund aufwachsen können. Er rief dazu auf, den Kinderschutz als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen, die jeden Einzelnen betrifft.
Im darauffolgenden ergreifenden Grußwort betonte Minister Dr. Andreas Philippi ebenfalls die Bedeutung kollektiver Bemühungen zur Gewährleistung von Sicherheit, Wohl und dem Schutz der Rechte unserer Kinder.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der inspirierende Motivationsvortrag von Andreas Ebenhöh, Gründer und Schirmherr der #kitahelden – eine der größten Kita-Fachkräfte Communitys in Deutschland – und ein leidenschaftlicher Bildungsvisionär. Sein Vortrag offenbarte die aktuelle Herausforderung zwischen Schutzauftrag, Betreuungsengpässen und gesetzlichen Bildungsaufträgen. Dennoch motivierte er dazu selbst aktiv zu werden und bei sich anzufangen, um einen Beitrag zum Kinderschutz, insbesondere in Kindertagesstätten zu leisten.
Es folgten vielfältige Beiträge von renommierten Akteuren im Kinderschutz. So erläuterte das Präventionsteam der Polizeiinspektion Göttingen die Thematik aus polizeilicher Sicht und Christine Eichholz von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen gewährte einen tiefgründigen Einblick in Täterstrategien bei sexuellem Missbrauch. Die AG BerTa (Arbeitsgemeinschaft für Beratung in Kindertagesstätten) stellte ihre Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten vor und wurde durch den Beitrag von Herrn Diekmann, dem Leiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes in Osterode, ergänzt.
Den Aspekt Kinderschutz im Verein erklärte eindrucksvoll Sinja Pfeiffer von der Sportregion Südniedersachsen und stellte die Zertifizierungsmaßnahme "Verein(t) gegen sexualisierte Gewalt im Sport" des Landessportbundes Niedersachsen vor.
Unterstrichen wurde dieser Beitrag durch ein weiteres Highlight des Tages, das digitale Grußwort von Marco Bode, ehemaliger Profifußballer und engagierter Unterstützer sozialer Projekte. Er würdigte das Engagement seines ehemaligen Vereins, dem heutigen VfR Dostluk Osterode e.V., und freute sich, dass dieser sich nun als erster Sportverein in Osterode am Harz aktiv dem Thema Kinderschutz widmet und den vorgestellten Zertifizierungsprozess im nächsten Jahr beginnt. Seine Worte umrahmten die Bedeutung von Prävention und Sensibilisierung im Sportumfeld.
Bürgermeister Jens Augat zeigte sich am Ende der Veranstaltung dankbar für das große Interesse am Kinderschutz und schloss die Veranstaltung mit dem Ausdruck der gemeinsamen Entschlossenheit, den Kinderschutz in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. "Unsere Kinder sind die Zukunft, und es liegt in unserer Verantwortung, sie bestmöglich zu schützen und zu fördern. Der heutige Kinderschutztag war ein wichtiger Schritt in diese Richtung, und ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam viel bewirken können."
In der abschließenden Mittagspause hatten Teilnehmer die Möglichkeit, sich an verschiedenen Informations- und Beratungsständen umfassend über Kinderrechte und Schutzmaßnahmen zu informieren. Die vielfältigen Informationsstände boten einen Überblick über lokale Initiativen, Organisationen und Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich des Kinderschutzes. Die bewegte Mittagspause ermöglichte aber nicht nur den Zugang zu diesen wichtigen Ressourcen, sondern förderte den Austausch zwischen den Teilnehmenden und regte das Bilden von neuen Netzwerken an.
Der Kinderschutztag in Osterode am Harz war nicht nur eine lokale Initiative, sondern ein bedeutendes Signal für die Wichtigkeit des Kinderschutzes in der gesamten Region und darüber hinaus.