Nach fast 30 Jahren gibt Johannes Schmidt den Landesvorsitz des Kinderschutzbundes Niedersachsen ab. "Für mich ist das alles sehr bewegend", sagt Johannes Schmidt. "Ich habe viel erlebt in den vergangenen dreißig Jahren – es freut mich vor allem, dass Kinderschutz zunehmend ein gesellschaftliches Thema geworden ist".
Allerdings müsse der Kinderschutz noch mehr im Bewusstsein der Menschen verankert werden, mahnt Schmidt: "Wir müssen mitfühlender werden mit Blick auf die Lebenssituation von Kindern – nur wenn wir emphatisch sind, können wir Kinder mitnehmen, gute Lebensbedingungen und damit eine gute Zukunft für sie schaffen".
Höhepunkte gab es in seiner 30-jährigen Tätigkeit beim Kinderschutzbund für Johannes Schmidt viele – zu den wichtigsten zählen für ihn das Recht auf gewaltfreie Erziehung, dass nach jahrzehntelangem Ringen erst im Jahr 2000 eingeführt wurde. Und die Verankerung der Kinderrechte in der niedersächsischen Landesverfassung 2009.
"Ich lege jetzt voller Zuversicht die Arbeit des Kinderschutzbundes Niedersachsen in die Hände einer neuen Generation – aber es sind weiterhin dicke Bretter zu bohren: so muss Kinderschutz etwa in der Kommunalpolitik mehr mitgedacht werden, um bessere Rahmenbedingungen für Kinder und ihre Lebensumstände zu schaffen", sagt Schmidt.
Johannes Schmidt wird am 20. Mai 2022 im Rahmen der jährlichen Mitglieder-Versammlung des Kinderschutzbundes Niedersachsen und einem anschließenden Get-Together verabschiedet. Daran werden auch langjährige Weggefährtinnen und Weggefährten, wie zum Beispiel die ehemalige niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt, teilnehmen.
Johannes Schmidt ist nicht das einzige langjährige Vorstandsmitglied, das an diesem Freitag verabschiedet wird: Hans Weinert hat ebenfalls seinen Abschied angekündigt – er war einige Jahre als Geschäftsführer hauptamtlich für den Kinderschutzbund tätig, bevor er seine ehrenamtliche Tätigkeit im Landesvorstand aufgenommen hat.