Das Thema psychische Belastungen rund um die Geburt beschäftigt die Netzwerkarbeit in der Stadt Oldenburg bereits seit vielen Jahren. In Kooperation mit der Gynäkologie einer Klinik, einem niedergelassenen Gynäkologen, dem Kinderschutz-Zentrum Oldenburg, einer Hebamme, dem Fachbereich "Frühe Hilfen / Prävention" des Jugendamtes sowie weiteren Akteur:innen wurde vor mehr als 5 Jahren das Angebot "Wenn es zu viel wird" für Schwangere und Familien mit Säuglingen auf dem Weg gebracht. Der Zugang zu diesem Einzelangebot erfolgt über Hebammen und Familienhebammen / Familiengesundheitsfachkräften, Kliniken, Gynäkologische Praxen, Beratungsstellen und andere Netzwerkpartner:innen. Besonders während und nach der Pandemie wurde im Netzwerk deutlich, dass viele Familien von belastenden Geburtserlebnissen berichten. Das Thema wird bundesweit wahrgenommen und diskutiert.
Als neuer Baustein in der Präventionskette der Stadt Oldenburg wurde, in Kooperation mit zwei Hebammen und dem Fachbereich "Frühe Hilfen/Prävention", daher das Angebot, "Anders als geplant…" entwickelt. Am 1. und 3. Mittwoch bieten zwei Hebammen mit psychologischer / körperorientierter Zusatzausbildung eine zweistündige telefonische Beratungszeit für Mütter und Väter an. Bei Bedarf vereinbaren die Familien während dieser Sprechzeiten einen ersten persönlichen Termin mit den Fachfrauen. Das Angebot mit bis zu fünf persönlichen Terminen ist kostenlos für Familien aus der Stadt Oldenburg und dem Landkreis Ammerland. Wenn in der Schwangerschaft, Geburt oder/und Wochenbett erschütternde Erlebnisse oder andere psychische Belastungen hinzukommen, kann sich das entscheidend auf die Bindung zum Kind, die Gesundheit der Mutter, sowie auf die Partnerschaft auswirken. Hierbei liegt dem Amt für Jugend und Familie der gelingende Bindungsaufbau als Wirkfaktor zum Entwickeln einer Feinfühligkeit für die Bedürfnisse des Säuglings am Herzen. Interessierte Personen können für weiterführende Informationen gern Kontakt aufnehmen zu Petra Bremke-Metscher, Bereichsleitung Frühe Hilfen/Prävention im Amt für Jugend und Familie der Stadt Oldenburg.